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Mit dem richtigen Führungsstil Konflikte vermeiden

Ein Unternehmen ist ein System, das aus unterschiedlichen Variablen besteht, die sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängen. Das gesamte Kollegium und die Führungskräfte haben einen Einfluss auf das Wohlbefinden, Motivationsverhalten und Erfolg jedes Einzelnen. Eine erfolgreiche und effiziente Arbeitsweise beruht auf einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. In diesem Beitrag fokussieren wir uns auf die Führungsebene und somit auf die Hauptaufgabe einer Führungskraft, nämlich für ein konfliktfreies Miteinander und eine produktive Arbeitsweise zu sorgen. Der Führungsstil spielt dabei eine sehr wichtige Rolle.

Führungsverantwortung, Ruderer, Team, Motivation, Teamgeist, Mitarbeiterbindung, Konfliktmanagement
Der Führungsstil ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob ein Team den richtigen oder falschen Kurs ansteuert

Konflikte und Führungsstile: Der Zusammenhang

Viele Konflikte im Unternehmen sind mit den Führungsaktivitäten verbunden. Verletzung von Managementprinzipien, Fehleinschätzungen bei der Planung, Fehler in der Organisation und Kontrolle über die Tätigkeit von "Untergebenen" können schwerwiegende Konflikte auslösen. Um Konflikte am Arbeitsplatz zu vermeiden, ist daher ein guter Führungsstil unerlässlich.

Man unterscheidet zwischen drei Dimensionen des Führungsverhaltens:

  1. Aufgabenorientierung

  2. Mitwirkungsorientierung

  3. Mitarbeiterorientierung

Die verschiedenen Führungsstile können als unterschiedlich starke Ausprägung der drei Dimensionen eines Führungsverhaltens dargestellt werden.


Autoritärer Führungsstil

Autoritär, Persönlichkeiten, Unternehmenserfolg, Zufriedenheit, Motivation, Betriebsklima
Der autoritäre Führungsstil - von oben herab geht ´s mit dem Betriebsklima bergab

Beim autoritären Führungsstil steht der Erfolg des Unternehmens im Fokus. Der Vorgesetzte zeigt hauptsächlich forderndes Verhalten und nimmt dabei keine Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse der Mitarbeiter. Die Arbeitnehmer werden nicht in die Entscheidungsprozesse einbezogen.

Dieser Führungsstil zeichnet sich durch eine starke Orientierung an den Interessen und der Umsatzgenerierung des Unternehmens aus. Die Interessen des Personals ernten dabei eine minimale Beachtung. Der autoritäre Führungsstil sollte nur in Ausnahmefällen angewandt werden. Unter normalen Bedingungen entstehen dadurch viele Konfliktsituationen, die mit einer Verletzung der finanziellen und produktiven Aspekte des Personals verbunden sind (unbefriedigende Arbeitsbedingungen, ungeeignete Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung). Eine autoritäre Führungskraft löst die bereits entstandenen Konflikte meist durch administrative Mittel (Gehaltsminderung, Entlassung usw.), die die Situation im Unternehmen weiterhin verschärfen.


Patriarchalischer Führungsstil

Beim patriarchalischen Führungsstil wird zwar auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingegangen, jedoch hat die Aufgaben-/Zielorientierung eine sehr hohe Priorität. Alle unternehmerischen Entscheidungen werden von der Führungskraft allein getroffen. Die Mitarbeiter werden nicht als Gesprächspartner gesehen. In diesem Fall entstehen Konflikte oft zwischen den Kollegen, z. B. wenn ein Mitarbeiter der Meinung ist, dass seine Bedürfnisse von der Führungskraft weniger berücksichtigt werden als die von seinem Kollegen. Die Unzufriedenheit des Mitarbeiters kann sich auf die Arbeitszeit, das Gehalt oder Arbeitsintensität beziehen.


Kumpelhafter Führungsstil

Der kumpelhafte Führungsstil beruht auf freundschaftlicher und wohlwollender Haltung gegenüber allen Mitarbeitern. Die Führungskraft zeigt starkes Interesse an den persönlichen Lebensumständen und unternimmt mit seiner Belegschaft gemeinsame Aktivitäten in der Freizeit. Dabei geht die geschäftliche Beziehung zwischen dem Mitarbeiter und der Führungskraft unter und es findet kaum Austausch über Aufgaben und Entscheidungen auf der beruflichen Ebene statt.

Dabei handelt es sich um einen "weichen" Führungsstil, bei dem der Mitarbeiter mit seinen Wünschen, Interessen und Bedürfnissen im Vordergrund steht. Das Konfliktpotential bei solch einer Führung ist mit der Tatsache verbunden, dass eine unzureichende Berücksichtigung von wirtschaftlichen und geschäftlichen Faktoren zu einer Verringerung des Ansehens des Unternehmens, einer Umsatzreduzierung und damit zu einer Eindämmung des Wachstums oder sogar zu einer Verringerung des Gehaltes führen kann. Diese Faktoren können letztendlich zu Konflikten führen. Die Führungskraft mit einem kumpelhaften Führungsstil versucht oft, die aufgetretenen Konflikte herunterzuspielen, was auf Dauer zur Entstehung immer destruktiverer Konflikte führen wird.


Delegativ-/kooperativer Führungsstil

Teamspirit, Ausgewogenheit, Kooperation, Zusammenarbeit, Kommunikation
Im Team ist jeder für den Erfolg mit verantwortlich

Bei einem delegativ-/kooperativen Führungsstil werden sowohl die Interessen des Unternehmens als auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter in gleichem Maße berücksichtigt. Dieser Führungsstil wird als besonders "effektiv" bezeichnet, da er den Erfolg des Unternehmens auf der Grundlage des Engagements aller Mitarbeiter sicherstellt. Dabei werden Ziele gemeinsam geplant und strukturiert. Die Umsetzung wird jedoch vertrauensvoll den Mitarbeitern überlassen. Es ist notwendig, dass die Führungskraft sich mit Stärken, Schwächen, Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Mitarbeiters auseinandersetzt und auf ihn als Persönlichkeit achtet. In diesem Führungsstil findet das von Frederick Herzberg, einem der führenden Motivationsspezialisten, entwickelte Theorie der effektiven Motivation seine Umsetzung. Die delegativ-/kooperative Führung enthält die Hauptmotive menschlicher Motivation: Erfolg, Gehalt, Sicherheit, Anerkennung, optimale Arbeitsorganisation und Perspektiven für berufliches Wachstum.

Auch bei dieser Art der Führung können im Unternehmen Konflikte auftreten. Im Gegensatz zu anderen Führungsstilen sind die Gründe dafür jedoch hauptsächlich objektiv und die Konflikte selbst sind funktional oder konstruktiv. Die Lösung der Konfliktsituation beruht dabei meist auf dem gegenseitigen Verständnis und kann durch vertrauensvolle Gespräche gelöst werden.


Der Führungsprozess: Führen mit Zielen

Bei einer erfolgreichen Führung sind das Informieren, Motivieren sowie das Erleben von Erfolg besonders wichtig. Folgende Schritte sollen dabei beachtet werden:

  1. Die Führungskraft soll die Mitarbeiter regelmäßig über die Ziele des Unternehmens bzw. des Bereiches informieren.

  2. Die Erwartungen sollen genau definiert und die Teilziele gemeinsam vereinbart werden. Die Ziele sollen messbar und nicht zu schwierig erreichbar oder widersprüchlich sein.

  3. Die Unterstützung bei der Planung der Aufgaben sowie ein angemessenes Begleiten während des gesamten Arbeitsprozesses (Coaching) jedes Mitarbeiters sollte regelmäßig durch die Führungskraft erfolgen.

  4. Objektive Durchführung der Leistungsbilanzierung sowie Reflektion können im Rahmen eines Mitarbeitergespräches stattfinden. Wichtig dabei ist das regelmäßige Erfolgserlebnis sowie das Loben seitens der Führungskraft. Der Mitarbeiter soll Anerkennung seiner Leistung erfahren.

Motivationskiller und Konflikttreiber

Folgende Verhaltensweisen seitens der Führungskraft fördern Konflikte im Team und sollten unbedingt vermieden werden:

  • Überheblichkeit

  • Bevorzugung von Mitarbeitern, die sich angepasst verhalten

  • Schlechter Informationsfluss

  • Schwache Entscheidungsfreudigkeit

  • Arbeitsüberlastung

  • Unfähigkeit eigene Fehler zuzugeben

  • Mangelndes Vertrauen und ständige Kontrolle

  • Öffentliche Demütigung von Sündenböcken und Unglücksraben

  • Geringe Anteilnahme an persönlichen Belangen

  • Mangelnde Delegationsbereitschaft

  • Geringes Ausmaß an Zuhören und Zeitmangel

  • Kritik an Mitarbeitern vor Kollegen

Die Fähigkeit zu führen ist eine angeborene menschliche Eigenschaft, die im Laufe des Lebens durch erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten sowie persönliche und berufliche Erfahrungen weiterentwickelt werden kann.

Eine erfolgreiche Führung erfordert die Berücksichtigung der sich ständig ändernden Lebensbedingungen sowie Tätigkeiten der Menschen, der Persönlichkeitsentwicklung, des Bildungsniveaus und des Charakters jedes Individuums. Ein Zusammenspiel der oben genannten Faktoren bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Führung sowie zufriedene und motivierte Mitarbeiter. Dies führt zu einem respektvollen, konfliktfreien Miteinander sowie zu Motivationssteigerung und einer positiven Entwicklung des gesamten Unternehmenssystems.


 

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