Seit 2019 setzt sich Stephan Kleffner als Gründer von SALES PERFECT für eine bessere und gesunde Arbeitswelt ein. Was einst als Personalberatung im Vertrieb begann, entwickelte sich im Laufe der letzten Jahre zu einem Unternehmen, das seinen Kunden ein erfolgreiches Zusammenspiel aus Stellenvermarktung, Social-Media-Recruiting, Bewerbermanagement und Karriere-Website anbietet. Mit der digitalen Agentur für Personalgewinnung „Perfect Jobs“ unterstützt Stephan Kleffner Unternehmen, bei der Suche nach den besten Talenten, die nicht nur ideal ins Team passen, sondern auch für ihre Arbeit brennen. Durch eine langjährige Erfahrung im Vertrieb weist Stephan Kleffner eine enorme fachliche Expertise auf. Aber auch die täglichen Gespräche mit unterschiedlichen Arbeitgebern und Kandidaten ermöglichen einen spannenden Erfahrungsaustausch und bieten wichtige Vergleichswerte sowie Gewinnung wertvoller Sichtweisen aus verschiedenen Blickwinkeln. Zu den Kunden von SALES PERFECT GmbH zählen neben den Global Playern auch mittelständische Unternehmen aus den Branchen Franchise, Fitness & Gesundheit sowie Betriebliche Gesundheitsförderung.
Professor Dr. Niels Nagel vom Deutschen Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. sprach mit Stephan Kleffner über das Personalmanagement in der Fitnessbranche. Wir haben für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
1. Verbesserungsbedarf in der Personalrekrutierung
Alle Unternehmen, die im Dienstleistungsbereich ansässig sind, benötigen nicht nur genügend Liquidität für Betrieb und Ausstattung, sondern auch das richtige Personal. Denn gute Fachkräfte sind das essenzielle Gerüst des Unternehmenserfolgs. Der Fachkräftemangel, der den Arbeitsmarkt seit längerer Zeit beherrscht und die Corona-Pandemie brachten für die Fitnessbranche viele Herausforderungen mit sich. Zusätzlich wurde die ohnehin schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt durch den Rückgang der rund 40.000 Mitarbeiter erschwert. Jedoch verkraften nicht alle Fitnessstudios die Herausforderungen gleich schwer. Kettenbetriebe stehen im Vergleich zu kleinen Einzelbetrieben oft besser dar. Der Grund dafür ist, dass diese oft eine professionelle Recruiting-Abteilung haben und deutlich mehr in ihre Arbeitgebermarke investieren. Den kleinen Betrieben fehlt hingegen an wichtiger Erfahrung, professionellen Strukturen und Prozessen sowie digitalen und technischen Möglichkeiten. Bei diesen Betrieben besteht dringender Handlungsbedarf, mit dem Ziel, die Personallücke effizient zu decken. Dies kann unter anderem durch lokale Bündelungen sowie Stärkung der eigenen Brand erreicht werden.
2. Direkte und indirekte Kosten der Personalfluktuation
Die Kosten, die durch die Personalfluktuation entstehen, sind schwer zu pauschalisieren. Denn sie hängen stark von der Unternehmensgröße, dem Aufgabenbereich sowie der Hierarchieebene ab, in der sich die offene Stelle befindet. Viele Unternehmen unterschätzen die Ausgaben, die durch unbesetzte Stellen entstehen. Die Kosten lassen sich nämlich in direkte und indirekte Kosten einteilen. Die direkten finanziellen Belastungen etwa für die Deckung der Personalarbeit wie Suche und Personalauswahl lassen sich halbwegs kalkulieren. Die indirekten Opportunitätskosten hingegen, sind bei weitem höher und gefährlicher für den Unternehmenserfolg. Bleibt die offene Stelle unbesetzt oder zieht sich die Personalgewinnung in die Länge, sind Reduzierung der Performance, Störung des Betriebsklimas und die oft damit verbundene Erhöhung der Fluktuationsrate die Folge. Eine kurze Nachbesetzungszeit, die sogenannte Time-to-Hire, ist daher enorm wichtig.
3. Gesundheit im Vertrieb – Erkenntnisse für die Fitnessbranche
Die Entwicklung des Indexes „Gesundheit im Vertrieb“ von Stephan Kleffner begann mit der zentralen Frage „Ist der Vertrieb in Deutschland noch gesund?“ Die wissenschaftlich validen Daten der Online-Befragung zeigten, dass Faktoren wie Mitarbeitergesundheit, Führung sowie Betriebsklima entscheidend für die betriebliche Zielerreichung sind. Betriebe, die ein gutes bis sehr gutes Betriebsklima aufweisen, haben eine signifikant höhere Zielerreichungsrate. Dabei spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle. Betriebe mit einer geringen Zielerreichungsrate, weisen hingegen deutlich höhere Krankenzahlen, schlechtes Betriebsklima und daraus folgende niedrige Mitarbeitergesundheit auf.
Die Erkenntnisse für die Fitnessbranche sind wichtig. Denn der Erfolg der Fitnessstudios hängt in erster Linie von der Vertriebsmannschaft ab. Viel Druck sowie unrealistische Ziele bewirken oft das Gegenteil und führen auf Dauer zum Misserfolg. Bietet man seinem Personal persönliche Weiterentwicklung, wertschätzenden Umgang sowie kompetente Führung, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten.
Wir bedanken uns bei Professor Dr. Niels Nagel und Stephan Kleffner für das aufschlussreiche Interview.
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